Mycena flavescens
Was Sie wissen sollten
Mycena flavescens ist eine Pilzart der Mycenaceae. Die Hüte sind anfangs kegelförmig oder kuppelförmig und werden dann breit konvex, manchmal mit einer Spitze; sie sind fast bis zur Mitte des Hutes durchscheinend geriffelt; die zentrale Scheibe ist dunkel- bis mittelbraun und verblasst am Rand zu fast weiß. Das dünne Fruchtfleisch der Kappe ist weißlich.
Diesen kleinen Pilz findet man gelegentlich auf dem europäischen Festland von Skandinavien bis nach Italien und Spanien. Vorkommen in moosbewachsenen Rasenflächen, auf moosbewachsenen Baumstämmen, unter pflanzlichen Abfällen unter Laubbäumen und auf abgefallenen Nadeln in Nadelwäldern, insbesondere Picea. Herbst.
Es handelt sich um eine sehr variable Art. Der Stängel kann an der Spitze eine violette Färbung aufweisen, was aber nicht sehr häufig vorkommt. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die breiten Hyphen der Pileipellis.
Pilz Identifizierung
Kappe
5-15 mm im Durchmesser, kegelförmig bis breit kegelförmig oder kuppelförmig, mit zunehmendem Alter konvex und oft mit einer Kuppe, kahl, hygrophan, durchscheinend-gestreift, sulfatiert, anfangs oft dunkel schwarzbraun in der Mitte mit blassbraunem bis beigem oder fast weißlichem Rand, im Allgemeinen mit einem ausgeprägten Rand zwischen den dunkleren und den blassen Teilen des Pileus, dann ziemlich dunkelbraun in der Mitte, blasser bis beige zum Rand hin, verblasst zu blassgrau oder blass graubraun mit blassem bis weißlichem Rand.
Lamellen
17-26 bis zum Stiel reichend, aufsteigend, schmal, eng anliegend, weiß bis cremefarben oder blassgrau, oft mit blassgelbem Glanz, der Rand gleichfarbig oder sehr schwach blassgelb gefärbt, am ehesten bei jungen Exemplaren und in der Nähe des Randes des Florus zu sehen. Der gelbe Rand ist bei älteren Exemplaren oft nicht erkennbar.
Stängel
15-60 x 0.5-1 mm, teretisch, gleichmäßig, hohl, unten gerade bis gekrümmt und sogar etwas biegsam, nicht sehr zerbrechlich, als ziemlich fest empfunden, kahl bis auf den pruinösen Apex, gräulich bis bräunlich, oft olivbraun am Apex und dunkler braun unten; die Basis mit groben, weißen Fibrillen bedeckt.
Geruch
Gewöhnlich stark, unangenehm, raphanoid oder an rohe Kartoffeln erinnernd.
Mikroskopische Merkmale
Basidien 21-29 x 7-9 µm, clavat, 4-sporig, mit 5-6 µm langen Sterigmata. Sporen 7.5-10 x 4-5 µm, Q 1.5-2.2, Qav 1.8-1.9, röhrenförmig bis etwas länglich, glatt, amyloid. Cheilocystidien 19-65 x 9-27 µm, ein steriles Band bildend, sessil bis gestutzt, ellipsoid bis clavat, obpyriform oder subglobös, dicht mit Warzen oder gleichmäßig verteilten, zylindrischen Auswüchsen bedeckt 0.5-3 x 0.5-1 µm. Pleurocystidia ähnlich. Lamellen-Trama dextrinoid. Hyphen der Pileipellis 3-27 µm breit, dicht mit Warzen oder kurzen Auswüchsen bedeckt. Hyphen der Kortikalschicht des Stiels 2.5-4.5 µm breit, mit verstreuten, kurzen, zylindrischen Auswüchsen bedeckt. Klammerverbindungen sind in allen Geweben vorhanden.
Ähnliche Arten
Der gelbliche Pilz kann mit Arten der Gattung Hemimycena verwechselt werden (Hemimycena delectabilis), e.g. Sie unterscheidet sich von diesen Arten u. a. durch eine andere Farbe, eine gelbliche oder weiße Kappe, anders geformte Sporen und eine andere Form der Caulocystiden.
Innerhalb der Gattung Mycena, M. flavoalba gehört zur Sektion der Adonideae, die sich durch mehr oder weniger hell gefärbte Fruchtkörper und nichtamyloide Sporen, glatte, spindelförmige Cheilocystidien, das Vorhandensein von Pleurocystidien, Divertikulosehyphen und glatte Hyphen der Rindenschicht des Stiels auszeichnet. Im Querschnitt unterscheidet sie sich von anderen Arten durch die Farbe des Hutes - weiß bis gelb-weiß.
Molekulare Studien von Aronsen und Larsson (2016) zeigen, dass M. flavoalba umfasst zwei phylogenetisch unterschiedliche Arten, die weiter untersucht werden sollten. Sie fanden auch heraus, dass Mycena floridula korreliert mit einem Teil ihres M. flavoalba-Material vor, während der andere Teil eine derzeit unbestimmte Art ist.
Taxonomie und Etymologie
Sie wurde 1920 von dem tschechischen Mykologen Josef Velenovský anhand von Exemplaren, die 1915 in Mnichovice gesammelt wurden, erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Pilz ist essbar.
Das spezifische Epitheton flavescens stammt von der Vorsilbe flavo-, die gelb bedeutet, und der Nachsilbe -escens, die auf einen allmählichen Veränderungsprozess hinweist. Dies ist eine Anspielung auf die Art und Weise, wie die Lamellenränder dieser Haubenpilze manchmal (aber sicher nicht immer) gelblich werden.
Quellen:
Foto 1 - Autor: christian_ap (Namensnennung-NichtKommerziell 4.0 International)
Foto 2 - Autor: ledum (Namensnennung-NichtKommerziell 4.0 International)
Foto 3 - Autor: faluke (Namensnennung-Nicht-Kommerziell 4.0 International)
Foto 4 - Autor: nschwab (Namensnennung-NichtKommerziell 4.0 International)