Mycena tintinnabulum
Was Sie wissen sollten
Mycena tintinnabulum ist eine europäische Schlauchpilzart aus der Familie der Mycenaceae. Das Myzel, aber nicht der Fruchtkörper, ist biolumineszent.
Erstmals beschrieben von August Johann Georg Karl Batsch, und von Lucien Quélet 1872 mit dem vereinfachten asiatischen Namen versehen.
Erkennbar an dem mehr oder weniger faserigen Wuchs, im Allgemeinen auf Fagus-Stümpfen und oft in großer Zahl, im Spätherbst und auch in milden Wintern. Ein typisches Merkmal ist die dicke gallertartige Pellikula, die dem Pilz ein zähflüssiges, schmieriges oder glänzendes Aussehen verleiht. Mikroskopisch zeichnet er sich vor allem durch die sehr kleinen Sporen aus, was ihn von allen anderen Arten der Sektion unterscheidet.
Identifizierung des Pilzes
Kappe
5-26 mm im Durchmesser, erst halbkugelförmig, dann kegelförmig, parabolisch, konvex bis fast eben, manchmal mit zurückgeschlagenem Rand, oft mit kleinem Zipfel, aber auch manchmal in der Mitte leicht eingedrückt, faserig, kahl, nicht oder nur sehr flach gesägt, nicht oder nur am Rand geriffelt, schmierig bis etwas zähflüssig, hygrophan, dunkelbraun mit schwarzbrauner Mitte bis blassbraun, in der Mitte dunkler und am Rand blasser, der oft weißlich ist, oder beigebraun bis graubeige mit weißlichem Rand.
Lamellen
23-28 bis zum Stiel reichend, aufsteigend-bogenförmig, breit angewachsen, mit einem Zahn abfallend, im Alter subhorizontal, elastisch-zäh, etwas geädert und im Alter gegabelt, weißlich, blassgrau bis blassbraun, manchmal mit braunen Flecken und in einigen Sammlungen mit einer rosa Färbung.
Stängel
15-45 x 1-3 mm, im oberen Teil hohl, teretisch, gleichmäßig, gerade, gekrümmt oder etwas gebogen, zäh, am Apex pruinös, weiter unten kahl, jung weißlich bis gräulich, meist mit weißlichem Apex und unten dunkler, dann mehr gelbbraun werdend, die Basis dicht mit weißlichen Fibrillen besetzt.
Fruchtfleisch
Hartnäckig, gräulich bis weißlich.
Geruch
Unverwechselbar.
Sporen Druck
Weiß.
Mikroskopische Merkmale
Basidien 15-28 x 4.1-5, 4-sporig, mit Sterigmata 2.5-4.5 µm lang. Sporen 4.5-6.5 x 2-3 µm, Q = 1.8-2.4, Qav = 2.2, schmal röhrenförmig, glatt, amyloid. Cheilozystidien 15-35 x 8-14, clavat bis etwas unregelmäßig geformt, bedeckt mit ziemlich wenigen, ungleichmäßig verteilten, groben, einfachen bis verzweigten, mehr oder weniger gekrümmten Auswüchsen 1.5-11 x 1-2 µm. Pleurocystidien fehlend. Hyphen der Pileipellis 1-3 µm breit, eingebettet in gallertartige Masse, mehr oder weniger glatt oder mit verstreuten Auswüchsen, oft gewellt. Hyphen der Kortikalschicht des Stiels 1.5-4 µm breit, eingebettet in gallertartige Masse, glatt bis mit Auswüchsen bedeckt 2-10 x 1-1.5 µm, Endzellen auf 7 µm verbreitert, unterschiedlich geformt. Klammerverbindungen sind in allen Geweben vorhanden.
Synonyme
Agaricus tintinnabulum (Paulet) Fr. 1838
Hypophyllum tintinnabulum Paulet 1793
Quellen:
Foto 1 - Autor: Jerzy Opioła (CC BY-SA 4.0 International)
Foto 2 - Autor: Jerzy Opioła (CC BY-SA 4.0 International)