Pholiota flammans
Was Sie wissen sollten
Pholiota flammans ist ein Basidiomyceten-Pilz aus der Gattung Pholiota. Sein Fruchtkörper ist durchgehend goldgelb, während sein Hut und sein Stiel mit scharfen Schuppen bedeckt sind. Da es sich um einen saprobiellen Pilz handelt, erscheinen die Fruchtkörper typischerweise in Büscheln an den Stümpfen abgestorbener Nadelbäume. P. flammans ist in Europa, Nordamerika und Asien in borealen und gemäßigten Regionen verbreitet.
Die Fruchtkörper haben keinen ausgeprägten Geruch und schmecken mild bis leicht bitter. Der Pilz ist zwar ungiftig, wird aber von einigen Autoren als ungenießbar eingestuft, während andere ihn als essbar oder nicht essbar bezeichnen.
Andere Namen: Flammende Schuppenblume, Gelbe Pholiota.
Identifizierung des Pilzes
Ökologie
Saprobiell; wächst allein oder in Büscheln auf dem Holz von Nadelbäumen; Sommer und Herbst; weit verbreitet im nördlichen Nordamerika.
Hut
4-8 cm; konvex, breit konvex werdend, glockenförmig oder fast flach; bedeckt mit leuchtend gelben, haarigen Schuppen; schleimig unter den Schuppen (wenn frisch); insgesamt leuchtend gelb.
Lamellen
Am Stiel anhaftend; dicht oder gedrängt; gelb; manchmal an den Rändern bräunlich quetschend; schließlich zimtbraun; anfangs von einem hellgelben Teilschleier bedeckt.
Stängel
5-10 cm lang; bis zu 1 cm dick; in der Nähe des Scheitels seidig; unterhalb des Scheitels mit leuchtend gelben Schuppen bedeckt, die in einer Ringzone direkt unter dem Hut enden.
Fruchtfleisch
Gelb.
Geruch und Geschmack
Geruch nicht ausgeprägt; Geschmack mild.
Chemische Reaktionen
KOH erzeugt eine rote Reaktion auf der Hutoberfläche.
Sporenabdruck
Braun.
Mikroskopische Merkmale
Sporen 4-5 x 2.5-3 µ; glatt; elliptisch; ohne Apikalpore; gelblich in KOH oder Melzer's. Pleurocystidien sind unterschiedlich geformt; bis zu 40 µ lang; einige mit homogenem dunkelbraunem Inhalt, andere als Chrysocystidien. Cheilocystidien sind zahlreich; unterschiedlich geformt; bis zu 20 µ lang. Kutikula-Elemente gelatiniert; 2-4 µ breit. Klammerverbindungen sind vorhanden.
Ähnliche Arten
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Hat viel größere, dunklere Schuppen auf der Kappe und wächst am häufigsten auf Schadstellen der unteren Stämme lebender Bäume.
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Auch ähnlich, wächst aber bevorzugt auf totem Laubholz; im Gegensatz zu P. flammans, sie hat gelatinöse Schuppen am Stiel sowie am Hut.
Pholiota kauffmaniana
Eng verwandt mit P. Flammans, unterscheidet sich aber durch eine deutlich zähflüssigere Kappe.
Taxonomie und Etymologie
Dieser schöne Pilz wurde 1783 von dem deutschen Mykologen August Johann Georg Karl Batsch (1761 - 1802) wissenschaftlich beschrieben, der ihn Agaricus flammans nannte. Es war dem berühmten deutschen Mykologen Paul Kummer vorbehalten, diese Art 1871 in die Gattung Pholiota zu überführen und sie in Pholiota flammans umzubenennen.
Synonyme von Pholiota flammans sind Agaricus flammans Batsch und Dryophila flammans (Batsch) Quél.
Der Gattungsname Pholiota bedeutet schuppig und das spezifische Epitheton flammans bedeutet flammend.
In der Systematik von Rolf Singer wird die Art in die Untergattung Pholiota, Sektion Adiposae, Stirps Subflammans gestellt - eine Gruppierung eng verwandter Arten, zu der auch P. subflammans und P. digilioi.
Quellen:
Foto 1 - Autor: Holger Krisp (CC BY 3.0 Unported)
Foto 2 - Autor: Jerzy Opioła (CC BY-SA 4.0 International, 3.0 Unportiert, 2.5 Gattung, 2.0 Gattung und 1.0 Generisch)
Foto 3 - Autor: Paffka (CC BY-SA 3.0 Unportiert)
Foto 4 - Autor: Paffka (CC BY-SA 3.0 Unported)