Helvella crispa
Was Sie wissen sollten
Helvella crispa ist ein Ascomycetenpilz aus der Familie der Helvellaceae. Er zeichnet sich durch seine unregelmäßige Form und den weiß-beigen Hut, den geriffelten Stiel und die unscharfen Unterseiten aus. Weit verbreitet im östlichen Nordamerika, Europa und Asien. Er wächst sowohl im Gras als auch in feuchten Laubwäldern, wie z. B. Buchen, an Wegrändern, in Hecken und auf den Schutthalden von Wiesen. Die Pilze können vom Ende des Sommers bis zum Ende des Herbstes gesichtet werden.
In der Vergangenheit war dieser Pilz als essbar bekannt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass dieser Pilz Verdauungsprobleme verursachen kann und auch krebserregend ist. Roh sind sie sogar giftig.
In Naturkostbüchern und Artikeln aus Asien und Lateinamerika wird behauptet, dass Helvella crispa essbar ist. Laut amerikanischer Literatur enthält der Pilz giftiges Methylhydrazin, und eine italienische Studie besagt, dass dieser Pilz signifikante Mengen an L-Dopa enthält, der Ausgangsverbindung des Neurotransmitters Dopamin. Im Gegensatz zu Methylhydrazin ist L-Dopa nicht giftig, sondern völlig harmlos.
Vom Verzehr dieses Pilzes wird dringend abgeraten.
Andere Namen: Weißer Sattel, Elfen-Sattel, Gemeiner Helvel, Witte kluifzwam (Niederlande), Herbstlorchel (Niederlande), L'helvelle crépue (Frankreich), Chřapáč Kadeřavý (Tschechische Republik), Rumänien: Mitră Tomnatică, Zbârciog Creț, Spanien: Silla de montar blanca, Silla de montar de duende, Helvella común.
Pilz Identifizierung
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Fruchtkörper
1.5-7 cm hoch; 1.5-4 cm breit; sattelförmig und/oder unregelmäßig gelappt; Oberfläche kahl und glatt oder leicht faltig; weiß bis cremefarben oder blassgelblich; gefärbt wie die Oberseite oder etwas dunkler; der Rand ist oft stellenweise nach oben gerollt und verschmilzt dort nicht mit dem Stiel.
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Stängel
3-12 cm lang; 0.5-3.5 cm breit; weiß; tief und kunstvoll gerippt, mit Querrippen und Taschen.
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Fruchtfleisch
Dünn; brüchig; oft im Stiel gekammert; weißlich; beim Aufschneiden nicht verändernd.
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Geruch
Nicht unterscheidbar.
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Sporenabdruck
Weiß.
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Lebensraum
Wächst allein oder gesellig unter Koniferen oder Laubholz, auf verrottendem Holz oder terrestrisch. Weit verbreitet in Europa und als morphologische Art aus Zentralasien und ganz Nordamerika gemeldet. Die amerikanische Studie mit stabilen Isotopen zeigte, dass eine Helvella-Art, die als saprotroph eingestuft wurde, immer noch Mykorrhiza aufweist (Mycorrhizal vs saprotrophic status of fungi: the isotopic evidence, 2001).
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Saison
Sommer und Herbst, in warmen Klimazonen auch über Winter.
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Mikroskopische Merkmale
Sporen 16-21 x 11-15 µm; breit ellipsoid; glatt; mit einem großen, zentralen Öltröpfchen und manchmal mehreren kleineren Tröpfchen an jedem Ende; hyalin in KOH. Asci 225-275 x 10-17.5 µm; 8-sporig. Paraphysen, die die Asci um 10-30 µm überragen; 3-5 µm breit, mit clavaten Scheiteln 5-12.5 µm breit. Exipulare Oberfläche trichodermähnlich; terminale Elemente, die von oben "zellig" erscheinen, 8-18 µm breit, glatt, hyalin in KOH.
Ähnliche Arten
Helvella pallescens
Der Hutrand ist stellenweise mit dem Stiel verwachsen.
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Produziert kleinere Fruchtkörper und hat einen dunkleren Hut.
Helvella lactea
Hat einen eher sattelförmigen Hut und einen kürzeren, gedrungeneren Stiel.
Helvella crispa Etymologie
Im Jahr 1772 beschrieb Giovanni Antonio Scopoli diese Art und nannte sie Phallus crispus. Helvella war zunächst der Name eines italienischen Krauts, später von Morcheln und wurde schließlich zur Bezeichnung der Gattung. Das spezifische Epitheton crispa ist ein lateinisches Adjektiv und bedeutet "faltig" oder "lockig".
Ein eher märchenhafter Name für diese Pilze ist "Elfen-Saddles", möglicherweise abgeleitet von dem früheren lateinischen Namen Elvella. Aber wer an Feenbänke, Pilzhäuser und Hexenkreise glaubt, sieht auch die Elfen auf diesen Feensätteln reiten.
Synonyme und Varietäten
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Phallus crispus Scop. (1772)
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Costapeda crispa (Scop.) Falck 1923
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Elvela monacella Schaeff., 1774
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Helvella alba Berg., 1783
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Helvella atra Afzel. 1783
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Helvella barlae Boud. & Pat. 1888
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Helvella crispa f. crispa (Scop.) Fr.
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Helvella crispa f. grevillei (J. Kickx f.) Massee
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Helvella crispa var. alba Fr. 1822
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Helvella crispa var. barlae (Boud. & Pat.) Boud. 1907
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Helvella crispa var. crispa (Scop.) Fr. 1822
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Helvella crispa var. fulva Stier. 1791
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Helvella crispa var. fusca Stier. 1791
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Helvella crispa var. grevillei J. Kickx f. 1867
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Helvella crispa var. lutescens Fr. 1822
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Helvella crispa var. pithyophila (Boud.) Donadini 1975
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Helvella mitra sensu Bolton [Hist. Fung. Halifax(1789: pl. 95)]
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Helvella mitra var. monacella Pers., 1801
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Helvella monacella Schaeff. 1774
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Helvella nigricans var. atra Pers. 1801
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Helvella nigricans var. nigricans Schaeff. 1774
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Helvella nivea Schrad., 1799
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Helvella pallida Schaeff., 1774
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Helvella pityophila Boud. 1887
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Helvella sulcata Willd. 1787
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Merulius tubiformis var. crispus (Stier.) L. Marchand, 1828
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Merulius undulatus var. fulvus (Stier.) Mérat 1821
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Merulius undulatus var. fuscus (Stier.) Mérat 1821
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Phallus costatus Batsch 1783
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Phallus costatus var. costatus Vent. 1797
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Phallus crispus Scop. 1772
Helvella crispa Video
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Quelle:
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