Ascocoryne cylichnium
Was Sie wissen sollten
Ascocoryne cylichnium ist ein ungenießbarer, gallertartiger, rosafarbener oder lila gefärbter Scheiben- oder Becherpilz. Der Fruchtkörper ist bis zu 30 mm breit, auf der Oberseite mattiert und innen glatt. Zunächst becherförmig geschlossen, später wellenförmig geöffnet, das Fruchtfleisch ist violett gefärbt. Er wächst in Büscheln an den Stämmen und Ästen verschiedener Tothölzer, oft in Laub- oder Mischwäldern.
Andere Namen: Čihovitka větší (Tschechische Republik), Grootsporige Paarse Knoopzwam (Niederlande), Großsporiger Gallertbecher (Deutsch).
Identifizierung des Pilzes
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Fruchtkörper
5-30 mm breit; scheiben- bis becherförmig oder kelchförmig; gallertartig; Oberseite violett und kahl; Unterseite ähnlich wie die Oberseite oder heller und fein flaumig; mit oder ohne schwach ausgeprägte stielartige Struktur; geruchlos.
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Stiel
Der Stiel (falls vorhanden) ist etwa 5 mm lang und 2-4 mm dick und verjüngt sich zur Basis hin.
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Fruchtfleisch
Das Fruchtfleisch ist steif, gallertartig, braun-violett, biegsam, geschmack- und geruchlos.
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Sporenabdruck
Weißlich oder gelblich.
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Lebensraum
Saprobiell auf gut verrottetem, feuchtem Holz von Laub- oder Nadelhölzern; wächst gewöhnlich gesellig oder in Gruppen; weit verbreitet in Nordamerika.
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Jahreszeit
August bis Dezember, in milden Wintern bis Februar, auf verrottendem Laubholz, oft im Moos.
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Mikroskopische Merkmale
Sporen 18-27 x 4-6 µ; glatt; fusiform; mehrnervig; mit der Reife mehrere Septen entwickelnd; oft mit kleinen, subglobösen Konidien, die sich vor allem an den Enden bilden (Konidien verschmelzen nicht zu Ketten). Asci achtsporig; bis zu 220 x 15 µ; äußerste Spitzen blau in Melzer's Reagenz. Paraphysen fadenförmig, mit subclavaten bis clavaten oder subcapitaten Scheiteln 1-3 µ breit.
Ähnliche Arten
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Mikroskopische Unterschiede machen diese Art unterscheidbar.
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Wächst an ähnlichen Stellen, ist aber in der Regel weniger violett und bildet eine Scheibe, die an den Rändern mit dem Holz verbunden ist, anstatt nur in der Mitte.
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Ombrophila pura
ist mit 5-6 cm meist doppelt so groß wie der großporige Gallertbecher. Er tritt oft unförmig auf und besiedelt tote Buchenstämme und -äste. Er zeichnet sich durch seine rosa-braune, selten violett durchscheinende Farbe und mikroskopisch durch die 7-9 µm kleinen Sporen aus.
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Ascocoryne inflata
Mikroskopisch zu erkennen an den stets rundköpfigen Paraphysenenden.
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Ascotremella faginea
Der seltene Pilz wird mit dem blassroten Gallertbecher verwechselt. Ihre gehirnähnlichen Fruchtkörper sind etwa gleich groß und unterscheiden sich in der Farbe kaum von denen der A. cylichnium. Wächst auf verschiedenen abgestorbenen Laubbäumen, aber sehr selten auf Buche.
Taxonomie und Etymologie
Im Jahr 1853 entdeckte Louis René Étienne Tulasne, ein.k.a. Edmond Tulasne beschrieb diese Art und nannte sie Peziza cylichnium.
Später wurde diese Art 1971 von dem amerikanischen Mykologen Richard Paul Korf in die Gattung Ascocoryne gestellt, wodurch der heutige Name Ascocoryne cylichnium.
Das spezifische Epitheton cylichnium ist eine Anspielung auf das griechische Wort "Kelch", das die Form des Pilzes beschreibt.
Synonyme
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Peziza cylichnium Tul., 1853
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Coryne sarcoides var. cylichnium (Tul.) Rehm, 1896
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Coryne cylichnium (Tul.) Boudier, 1907
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Coryne urnalis (Nyl.) Saccardo 1875
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Ombrophila urnalis (Nyl.) P. Karst.
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Ascocoryne cylichnium (Tul.) Korf 1971
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Bulgarien urnalis Nyl. 1868
Quellen:
Foto 1 - Autor: Jerzy Opioła (CC BY-SA 4.0 International)
Foto 2 - Autor: Grzegorz "Spike" Rendchen (CC BY-SA 3.0 Unportiert)
Foto 3 - Autor: Grzegorz "Spike" Rendchen (CC BY-SA 3.0 Unported)
Foto 4 - Autor: Екатерина Войнова (CC BY-SA 4.0 International)
Foto 5 - Autor: Екатерина Войнова (CC BY 4.0 International)