Helvella macropus
Was Sie wissen sollten
Helvella macropus ist eine ungenießbare Pilzart aus der Familie der Helvellaceae in der Ordnung der Pezizales. Ascocarps findet man im Sommer und Herbst in Wäldern, gewöhnlich (aber nicht ausschließlich) in Verbindung mit Laubbäumen.
Der schlanke, bis zu 7 cm hohe Stiel trägt einen becherförmigen Hut. Der gesamte Fruchtkörper ist hellgrau oder braun, wobei die Innenseite des Bechers (Hymen) meist dunkler ist. Er ist einer von mehreren 'Sattelpilzen', die in Wäldern, insbesondere an Wegrändern, vorkommen; in jungen Jahren ist er jedoch nicht sattelförmig.
Diese Art ist in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet und wurde in Europa, Nord- und Mittelamerika sowie in China und Japan nachgewiesen.
Andere Namen: Langstieliger Grauer Kelch, Schorfiger Elfenkelch, Filzsattel.
Identifizierung des Pilzes
- Ökologie - Wahrscheinlich Mykorrhizapilz; wächst einzeln oder gesellig auf dem Boden oder im Moos unter Laub- (besonders Eichen) oder Nadelbäumen oder auf verrottendem Holz; Sommer und Herbst - oder überwintert in warmen Klimazonen; weit verbreitet in Nordamerika. 
- Kappe - 1-6 cm im Durchmesser; becher- oder scheibenförmig - oder gelegentlich fast flach; Oberseite mittel- bis dunkelgraubraun, kahl; Unterseite hell- bis mittelgraubraun, fein bis auffallend pustelig behaart (besonders in der Nähe des Randes). 
- Fruchtfleisch - Unwesentlich. 
- Stängel - 1-7 cm lang (bei der Reife jedoch meist länger als der Hut breit ist); 1-5 mm dick; mehr oder weniger gleichmäßig; manchmal mit Spalten in der Nähe der Basis; mittelbraun (meist wie die Unterseite des Hutes gefärbt); weißlich in der Nähe der Basis; fein behaart oder im Alter fast kahl. 
Mikroskopische Merkmale
Sporen 18-25 x 10-12.5 µ; fusoid bis subfusoid (aber gelegentlich sind ellipsoide Sporen vorhanden, besonders wenn sie sich noch in Asci befinden); glatt oder aufgeraut; in frischem Zustand triguttulär mit einem großen zentralen Öltröpfchen und einem weiteren, kleineren Öltröpfchen an jedem Ende, aber nach der Wiederbelebung gewöhnlich mit einem großen Öltröpfchen und verschiedenen kleineren Tröpfchen. Paraphysen hyalin bis ockerfarben; Apizes subclavat, clavat oder subcapitat, 5-10 µ breit. Exzipulare Oberflächenelemente hyalin bis bräunlich; oft in kurzen bis langen Faszikeln angeordnet; häufig septiert; Endzellen subglobös.
Ähnliche Arten
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Hat eine dunkle, graubraune oder schwarze Kappe, ist aber durch die sattelförmige Kappe und den massiven und tief gerillten Stiel leicht von Helvella macropus zu unterscheiden. 
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ist ähnlich groß, hat einen beigen, sattelförmigen Hut und einen weißen Stiel. 
Taxonomie und Etymologie
Als Christiaan Hendrik Persoon diesen Ascomyceten 1789 beschrieb, gab er ihm den binomialen wissenschaftlichen Namen Peziza macropus. Etwa 80 Jahre später, im Jahr 1870, beschrieb der finnische Mykologe Petter Adolf Karsten (1834 - 1917) diese Art unter ihrem heute akzeptierten wissenschaftlichen Namen Helvella macropus neu.
Zu den Synonymen von Helvella macropus gehört Peziza stipitata Huds., Octospora bulbosa Hedw., Peziza macropus Pers., Peziza bulbosa (Hedw.) Nees, Macroscyphus macropus (Pers.) Gray, Macropodia macropus (Pers.) Fuckel, Lachnea bulbosa (Hedw.) W. Phillips, Lachnea macropus (Pers.) W. Phillips, Cyathipodia bulbosa (Hedw.) Boud., Cyathipodia macropus (Pers.) Dennis, und Helvella bulbosa (Hedw.) Kreise.
Helvella ist eine alte Bezeichnung für ein aromatisches Kraut. Das spezifische Epitheton macropus bedeutet "mit einem großen Fuß".
Quellen:
Foto 1 - Autor: Holger Krisp (CC BY 3.0 Unportiert)
Foto 2 - Autor: Jerzy Opioła (CC BY-SA 3.0 Unportiert)
Foto 3 - Autor: Lukas aus London, England (CC BY-SA 2.0 Allgemein)
Foto 4 - Autor: Holger Krisp (CC BY 3.0 Unportiert)
Foto 5 - Autor: Nina Filippowa (CC BY 4.0 International)





