Gliophorus psittacinus
Was Sie wissen sollten
Gliophorus psittacinus ist ein spektakulärer Pilz mit verschiedenen Farben, hauptsächlich grün, gelb und blau, mit einem glänzenden, schleimigen Hut und Stiel. Lamellen wachsartig, weit auseinanderliegend und in der Jugend grün. Kappe altert zu rot, rosa, gelb oder gelbbraun. Der Stiel wird gelb oder orange.
Ältere Exemplare sind nur etwas schwieriger zu identifizieren. Sie sind oft mehrfarbig mit Resten der grünen Farbe an der Spitze des Stiels.
Früher war sie als Hygrocybe psittacina bekannt, aber eine molekularphylogenetische Studie ergab, dass sie zur Gattung Gliophorus gehört. Wurde bereits zu Gliophorus gestellt, wurde aber als Synonym von Hygrocybe angesehen.
Gliophorus psittacinus gilt im Allgemeinen als essbar, ist aber aufgrund seiner geringen Größe und Schleimigkeit nicht wertvoll. Der Verzehr von mehr als 20 Exemplaren in einer Sitzung kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Andere Namen: Papageien-Wachskappe.
Identifizierung von Pilzen
Ökologie
Genaue ökologische Rolle ungewiss; kommt in Laub- und Nadelwäldern vor; wächst zerstreut bis gesellig; häufig im Moos oder auf moosigen Böschungen entlang bewaldeter Straßenränder; Frühjahr bis Herbst (oder überwintert in wärmeren Klimazonen); zumindest als Artengruppe in Nordamerika weit verbreitet.
Kappe
5-25 mm im Durchmesser; halbkugelförmig bis suboval, sich ausdehnend bis breit konvex oder fast flach; kahl; schleimig; variabel in der Farbe, aber häufig zunächst dunkelgrün, von der Mitte nach außen hin schnell zu orange-gelb verblassend (manchmal orange mit einem grünlichen Rand, der zu orange verblasst); schließlich stumpf-orange-gelb; der Rand oft dünn gesäumt.
Lamellen
Eng am Stiel anliegend; dicht oder fast entfernt; anfangs meist blassgrün, im Laufe der Entwicklung gelblich - manchmal aber auch orange-gelb werdend; häufig Kurzkiemen.
Stängel
10-40 mm lang; 2-3 mm dick; gleich; kahl; schleimig; oberseits blassgrün und unterseits orange-gelb in der Jugend, insgesamt blassgelblich verblassend.
Fleisch
weißlich; dünn.
Geruch und Geschmack
Geruch nicht ausgeprägt oder etwas faulig; der Geschmack des Schleims ist leicht säuerlich.
Sporenabdruck
Weiß.
Mikroskopische Merkmale
Sporen 6-9 x 3.5-4.5 µ; glatt; ellipsoid; hyalin und multiguttulär in KOH; inamyloid. Basidien 35-45 µ lang; 4-sterigmatisch oder, gelegentlich, 2-sterigmatisch. Hymeniale Zystidien fehlen. Lamellentrame parallel. Pileipellis an ixocutis.
Ähnliche Arten
Hygrocybe chlorophana ist eine ganz gelbe Wachskappe von ähnlicher Größe, die jedoch nicht die anfängliche Grünfärbung aufweist und bei der Reife einen hohlen Stiel hat.
Taxonomie und Etymologie
Im Jahr 1762 beschrieb der deutsche Mykologe Jacob Christian Schaeffer den Papageien-Wachskopf und gab ihm den wissenschaftlichen (binomialen) Namen Agaricus psittacinus. Der heutige wissenschaftliche Name wurde 1871 von einem anderen deutschen Mykologen, Paul Kummer, festgelegt, der diese Art in die Gattung Hygrocybe.
Synonyme von Gliophorus psittacinus sind Hygrocybe psittacina var. psittacina, Agaricus psittacinus Schaeff., Hygrophorus psittacinus (Schaeff).) Fr., und Hygrocybe psittacina (Schaeff.) P. Kumm.
Die eigenständige Form von Hygrocybe psittacina wurde formell als Hygrocybe psittacina var. psittacina, weil eine andere Varietät, Hygrocybe psittacina var. perplexa wurde ebenfalls anerkannt.
1995 definierte David Boertmann die Wachskappe Hygrocybe perplexa neu (A.H. Sm. & Hesler) Arnolds als eine orangefarbene Varietät des Papageien-Wachskopfes ohne Grünfärbung an der Spitze des Stiels. Das oben abgebildete Exemplar ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, ein Beispiel für diese Art. Er wurde als Hygrocybe psittacina var. perplexa (A.H. Sm. & Hesler) Boertm.Jüngste DNA-Studien haben jedoch die Gruppe der Papageienwachshauben von den Hygrocybe-Arten getrennt und Gliophorus perplexus als eigene Art definiert.
Synonyme von Gliophorus perplexus (A.H. Sm. & Hesler) Kovalenko umfassen Hygrocybe psittacina var. perplexa, Hygrophorus perplexus A.H. Sm. & Hesler, und Hygrocybe perplexa (A.H. Sm. & Hesler) Arnolds.
Die Gattung Gliophorus kommt vom griechischen glia-, was Leim bedeutet, und dem lateinischen -phorus vom griechischen -phoros, was Lager bedeutet: Gliophorus bezieht sich auf die leimartige, dicke Flüssigkeit, die die Kappen, Lamellen und Stiele der Pilze dieser Gattung überzieht.
Das griechische Wort für einen Papagei ist psittakos, während das lateinische Wort psittacinus ebenfalls Papagei bedeutet.
Quellen:
Foto 1 - Autor: Alan Rockefeller (CC BY 4.0 International)
Foto 2 - Autor: Alan Rockefeller (CC BY 4.0 International)
Foto 3 - Autor: Alan Rockefeller (CC BY 4.0 International)
Foto 4 - Autor: Holger Krisp (CC BY 4.0 International)
Foto 5 - Autor: Alan Rockefeller (Alan Rockefeller) (CC BY-SA 3.0 Unportiert)