Exidia glandulosa
Was Sie wissen sollten
Exidia glandulosa ist eine in Europa vorkommende Pilzart, die auf abgestorbenen Ästen von Eichen wächst. Sie bildet glänzende, schwarze, blasenartige Fruchtkörper, die bis zu 3 cm breit sein können, und wächst einzeln oder in Gruppen. Die Fruchtkörper sind zunächst fest, können aber mit zunehmendem Alter oder bei feuchtem Wetter weich und verformt werden. Die Oberseite ist glänzend und mit kleinen Höckern versehen, während die Unterseite zunächst glatt ist, später aber kleine Stacheln entwickelt. Der Pilz verursacht Weißfäule im Holz, indem er das Lignin zersetzt. Wenn die Fruchtkörper austrocknen, können sie schrumpfen und eine flache schwarze Kruste bilden.
Bei feuchtem Wetter wird Exidia glandulosa schwarz und geleeartig; bei längerer Trockenheit schrumpft er jedoch zu einer Reihe kegelförmiger olivbrauner Krusten zusammen. Die einzelnen Fruchtkörper verschmelzen manchmal zu größeren Klumpen.
Nach Untersuchungen von Rockett TR und Kramer CL (1974) in Mycologia 66:926-941 kann der Pilz über einen Zeitraum von drei Monaten 6.500 Sporen pro Stunde und Quadratzentimeter produzieren.
Andere Namen: Schwarze Hexenbutter, Schwarze Gelee-Rolle, Warziger Gelee-Pilz, deutsch (Abgestutzter Drüsling, Stoppeliger Drüsling), niederländisch (Eikentrilzwam).
Pilz Identifizierung
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Fruchtkörper
Einzelne Fruchtkörper sind 0.39 bis 1.1 bis 3 cm groß, aber typischerweise zu großen Flecken verschmolzen (oft über 50 cm lang); gallertartig; gelappt und hirnartig; rötlich-schwarz bis schwarz; Oberfläche glatt oder leicht rau.
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Sporenabdruck
Weiß.
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Lebensraum
Er ist saprobiell, wächst auf frisch gefallenen Laubholzstöcken und -zweigen (vor allem Eichen) und ist in Nordamerika im Frühjahr und Herbst, gelegentlich auch im Sommer und Winter anzutreffen. In Mitteleuropa ist er in Buchenwäldern verbreitetю
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Mikroskopische Merkmale
Sporen 10-16 x 3-5 µ; wurstförmig; glatt. Basidien längs septiert (kreuzförmig), mit Sterigmata bis 65 µ lang. Klammerverbindungen vorhanden.
Ähnliche Arten
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Hat mehr knopfförmige Fruchtkörper in Büscheln, die sich schnell verformen und zusammenwachsen, so dass sie eine geschwollene, gelappte Masse bilden, die bis zu 3.9 Zoll (10 cm) oder mehr groß. Die beiden Arten sind mikroskopisch nicht zu unterscheiden, aber die DNA-Forschung zeigt, dass sie verschieden sind.
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Hat eher aufrechte Fruchtkörper ohne Warzen auf der Oberfläche, hellere Farben (von gelblichbraun bis dunkelbraun) und eine kleine Basis.
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Bildet ähnliche, gummig-gelatinöse, schwärzliche Fruchtkörper auf Eiche. Ihre Oberseiten sind jedoch völlig glatt, und sie produzieren reichlich schwarze (nicht weiße) Sporenabdrücke, die beim Abwischen mit der Hand oft einen schwarzen Fleck hinterlassen.
Taxonomie und Etymologie
Es besteht eine gewisse Unsicherheit über die Klassifizierung der Hexenbutter. Einige Experten stellen ihn in die Ordnung der Tremellales, während er in den USA in die Familie der Auriculariaceae und in Großbritannien in die Exidiaceae eingeordnet wird. Der französische Naturforscher Jean Baptiste Francois (Pierre) Bulliard beschrieb sie 1789 zunächst als Tremella glandulosa, aber später wurde sie von dem schwedischen Mykologen Elias Magnus Fries in die Gattung Exidia. Fries verwendete jedoch den Namen Exidia glandulosa sowohl für die Hexenbutter als auch für einen anderen Gallertpilz namens Exidia plana. Die beiden Arten wurden schließlich vom niederländischen Mykologen Marinus Anton Donk unterschieden.
Der Name Exidia bedeutet soviel wie "ausschwitzend" oder "färbend", was sehr passend ist, denn dieser Pilz sieht aus wie eine Ausschwitzung, wenn er nass ist, und wie ein dunkler Fleck auf Holz, wenn er trocken ist. Der Name glandulosa kommt von den vielen Drüsen (Papillen) auf der Oberfläche der Fruchtkörper dieses Pilzes.
Synonyme und Varietäten
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Tremella atra O.F. Müller (1782), Flora danica, 15, p. 5, Registerkarte. 884
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Tremella glandulosa Bulliard (1788), Herbier de la France, 9, tab. 420, Abb. 1 (Basionyme) Sanctionnement : Fries (1822)
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Tremella glauca Persoon (1794), in Römer, Neues magazin für die botanik, 1, p. 111
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Peziza glandulosa (Bulliard) Schrader (1799), Journal für die botanik, 2(2), p. 59
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Tremella spiculosa Persoon (1800) [1799], Observationes mycologicae seu descriptiones tam novorum quam notabilium fungorum, 2, p. 99
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Tremella spiculosa var. ß glauca (Persoon) Persoon (1801), Synopsis methodica fungorum, p. 624
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Tremella arborea Smith (1812), English botany: or, coloured figures of British plants, Edn 2, tab. 2448
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Tremella flaccida Smith (1812), English botany: or, coloured figures of British plants, Edn 2, tab. 2452
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Gyraria spiculosa (Persoon) Gray (1821), Eine natürliche Anordnung der britischen Pflanzen, 1, p. 594
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Auricularia glandulosa (Bulliard) Wahlenberg (1826), Flora suecica enumerans plantas sueciae indigenas, 1, S. 994
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Spicularia glandulosa (Bulliard) Chevallier (1826), Flore générale des environs de Paris, 1, p. 94
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Exidia spiculosa (Persoon) Sommerfeldt (1826), Supplementum florae lapponica, p. 307
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Exidia applanata Schweinitz (1832), Transactions of the American philosophical Society, Serie 2, 4(2), p. 185
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Exidia plicata Klotzsch (1839), in Dietrich, Flora reigni Borussici, Flora des Königreichs Preussen, 7, tab. 475
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Tremella cinerea Bonorden (1851), Handbuch der allgemeinen Mykologie als anleitung zum studium derselben, p. 151
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Tremella nigra Bonorden (1851), Handbuch der allgemeinen Mykologie als anleitung zum studium derselben, p. 151
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Tremella neglectaTulasne (1872), Annales des sciences naturelles, botanique, série 5, 15, p. 222
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Exidia glandulosa subsp.* plicata(Klotzsch) P. Karsten (1882), Bidrag till kännedom af Finlands natur och folk, 37, p. 198
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Exidia neglecta J. Schröter (1888) [1889], in Cohn, Kryptogamen-Flora von Schlesien, 3(1), S. 393
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Tremella grilletii var. neglecta (Tulasne) Costantin & L.M. Dufour (1891), Nouvelle flore des champignons, Edn 1, p. 208
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Tremella faginea Britzelmayr (1895), Botanisches Zentralblatt, 62, p. 313, Abb. 29
Quellen:
Foto 1 - Autor: Dan Molter (shroomydan) (CC BY-SA 3.0 Unportiert)
Foto 2 - Autor: Nina Filippowa (CC BY 4.0 International)
Foto 3 - Autor: Nova-Patch (CC BY-SA 4.0 International)
Foto 4 - Autor: aarongunnar (CC BY 4.0 International)
Foto 5 - Autor: Erik (gemeinfrei)