Xerocomellus chrysenteron
Was Sie wissen sollten
Xerocomellus chrysenteron, gemeinhin bekannt als Roter Knollenblätterpilz, ist ein kleiner Speisepilz, der in Laub- und Nadelwäldern der gemäßigten Zonen vorkommt. Er bildet Mykorrhiza-Assoziationen mit Laubbäumen, insbesondere mit Buche. Diese Pilze haben ein charakteristisches Aussehen mit braunen bis olivbraunen Hüten, die Risse aufweisen, unter denen das rosafarbene Fleisch zum Vorschein kommt. Die Stängel sind leuchtend gelb mit korallenroten Fibrillen im unteren Teil, und das Stängelfleisch färbt sich beim Anschneiden blau. Sie haben große, gelbe Poren und produzieren einen olivbraunen Sporenabdruck.
Xerocomellus chrysenteron ist zwar essbar, aber wegen seines faden Geschmacks und seiner weichen Textur nicht sehr begehrt. Bei der Zubereitung empfiehlt es sich, die Poren sofort nach dem Pflücken zu entfernen, da sie schnell verfaulen. Junge Exemplare eignen sich zum Trocknen, werden aber beim Kochen schleimig, während reife Exemplare eher geschmacklos sind und schnell verderben.
Das Verbreitungsgebiet dieses Pilzes erstreckt sich vom Frühsommer bis in den Winter hinein, und er ist in einigen Regionen der nördlichen gemäßigten Zonen verbreitet. Er wurde auch an Orten wie Taiwan und Neuseeland gefunden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass er vom Röhrlingspilz (Hypomyces chrysospermus) befallen werden kann.
Andere Namen: Rissiger Kappensteinpilz, Roter Rissiger Steinpilz, Gelbfleischiger Steinpilz, Niederlande (Roodsteelfluweelboleet).
Identifizierung des Pilzes
-
Hut
Die Kappe reicht von 0.79 bis 2.76 Zoll (2 bis 7 cm) im Durchmesser. Sie ist anfangs konvex, kann aber mit zunehmender Reife breit konvex oder fast flach werden. In jungem Zustand hat er eine feine, samtige Textur und ist trocken. Mit zunehmendem Alter bilden sich Risse, oft mit rötlichem bis rosafarbenem Fleisch in den Rissen, besonders an den Rändern. Die Farbe des Hutes kann von braun bis olivbraun variieren und wird im Alter gelegentlich rötlich.
-
Porenoberfläche
Die Unterseite des Hutes hat in der Jugend eine gelbe Porenoberfläche, die sich im Alter bräunlich oder oliv verfärbt. Er kann sich blau färben, manchmal langsam. Es gibt 1-3 eckige Poren pro mm, und die Röhren unter den Poren reichen bis zu 5 mm tief.
-
Stiel
Der Stiel misst 1.18 bis 2.76 Zoll (3 bis 7 cm) in der Länge und 0.20 bis 0.59 Zoll (0.5 bis 1.5 cm) in der Dicke. Er ist meist gerade, kann sich aber zur Basis hin leicht verjüngen. Der Stiel ist fest und hat einen gelben oberen Teil und einen rosaroten unteren Teil, der an der Basis purpurrot werden kann. Das Basalmyzel ist weiß bis gelblich und nicht netzartig, kann aber breite Längsrillen aufweisen.
-
Fruchtfleisch
Das Fleisch dieses Pilzes ist jung weißlich bis blassgelb und wird mit zunehmendem Alter gelb. An der Luft färbt er sich langsam bläulich.
-
Geruch und Geschmack
Dieser Pilz hat keinen charakteristischen Geruch oder Geschmack.
-
Chemische Reaktionen
Bei der Prüfung mit Ammoniak kann sich die Kappe bräunlich verfärben, und auch das Fruchtfleisch kann bräunlich werden. Bei der Prüfung mit KOH kann sich der Hut braun färben, während das Fruchtfleisch bräunlich oder orangefarben wird. Eisensalze bewirken eine olivfarbene Verfärbung des Hutes, haben aber keine Auswirkung auf das Fruchtfleisch.
-
Sporen Druck
Der Sporenabdruck dieses Pilzes ist braun bis dunkelolivbraun.
-
Lebensraum
Dieser Pilz kommt häufig in Verbindung mit Laubbäumen, insbesondere Eichen, und manchmal auch mit Nadelbäumen vor. Er kann allein, verstreut oder in Gruppen während des Sommers und des Herbstes und gelegentlich im Winter in warmen Klimazonen wachsen. Er ist in Nordamerika und Europa weit verbreitet.
-
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen sind 10-14 x 3-4 µ groß, glatt, subfusiform und erscheinen in KOH golden. Die hymenialen Zystidien sind fusoid-ventrikulär bis fusoid, messen bis zu 45 x 15 µ und erscheinen gelb in KOH. Die Pileipellis, die äußere Schicht des Hutes, besteht aus dicht gepackten Elementen, die in KOH braun erscheinen, mit verkrusteten, 2.5-5 µ dicke Zellen. Die Endzelle ist oft brauner und schmaler.
Ähnliche Arten
-
Dieser Pilz hat einen gelben Stiel mit einer roten Färbung im unteren Teil und färbt sich blau, wenn er in der Nähe der Stielbasis angeschnitten oder gequetscht wird. Die Sporen haben feine Rillen.
-
In den USA kann eine ähnliche Steinpilzart vom Roten Knollenblätterpilz vor allem durch die mikroskopischen Merkmale seiner Sporen unterschieden werden. Wie der Name schon sagt, sind die Sporen von Xerocomellus truncatus "abgestumpft.'
-
Im Gegensatz zu Xerocomellus cisalpinus haben Xerocomus parasiticus und Boletus parasiticus gelbe Stiele ohne rote Fibrillen. Man findet sie häufig in Verbindung mit dem Gemeinen Erdball (Sklerodermie citrinum), und es besteht die Möglichkeit, dass sie auf diesem Wirt leicht parasitisch sind.
-
Dieser Pilz ist an seinem Hut zu erkennen, der keine rissige Kutikula aufweist. Außerdem hat er Sporen mit Rillen und Fleisch, das sich beim Anschneiden langsam blau färbt.
Taxonomie und Etymologie
Dieser Pilz, der 1789 von dem französischen Botaniker Jean Baptiste Francois Pierre Bulliard ursprünglich Boletus communis genannt wurde, wurde 1791 von demselben Botaniker als Boletus chrysenteron bezeichnet. 1888 wurde er in die neue Gattung Xerocomus eingeordnet, wobei der Name chrysenteron. 1985 brachte Marcel Bon den Namen communis zurück und machte ihn zu Xerocomus communis. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass er seit 2008 als Xerocomellus chrysenteron bezeichnet werden sollte.
Der Name Boletus stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Lehmklumpen", und Xerocomellus deutet auf eine entfernte Verwandtschaft mit Xerocomus hin, wobei "Xero-" trocken bedeutet. Der spezifische Name chrysenteron bedeutet "goldenes Inneres" wegen seines leuchtend gelben Fruchtfleisches.
Synonyme
-
Steinpilz Boletus chrysenteron Stier. (1789)
-
Xerocomus chrysenteron Quél.
-
Boletus pascuus (Pers.) Krombh.
-
Steinpilz (Boletus cupreus) Schaeff., 1774
-
Versipellis chrysenteron (Bull.) Quél., 1886
-
Steinpilz subtomentosus var. cupreus (Schaeff.) Pers., 1800
-
Suillus chrysenteron (Stier.) Kuntze, 1898
Xerocomellus chrysenteron Video
Quelle:
Alle Fotos wurden vom Ultimate Mushroom-Team aufgenommen und können unter der Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ für Ihre eigenen Zwecke verwendet werden.